ReNoFa – mit eigenem Kopf in die Zukunft

Verstaubt? Langweilig? Spießig? Eintönig? Von wegen!
von Rebecca Seelig

Die weit verbreitete Meinung zu dem Beruf der oder des Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten ist: verstaubt und langweilig. Mit mehr als 12 Jahren Tätigkeit in diesem Beruf kann ich sagen, dass das gar nicht stimmt.

In der heutigen Zeit sind unser eigner Kopf, der PC und das Internet unser tägliches Werkzeug. Papierlose Büros sind keine Seltenheit mehr. Die Digitalisierung ist angekommen.

Meine Ausbildung habe ich im Jahr 1997 begonnen und nach dreijähriger Ausbildungszeit im Jahr 2000 abgeschlossen. In dieser Zeit waren in meinem Ausbildungsbüro in Neumünster eher die Schreibmaschine und nur teilweise der Computer meine Begleiter. Es wurden Formulare mit Durchschlägen und Kohlepapier ausgefüllt.
Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Zu den Aufgaben einer oder eines Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten gehört schon lange nicht mehr nur das Kaffeekochen und das Aktensuchen.
Wir, die Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten, sind diejenigen, mit denen die Mandanten als erstes in Kontakt treten, sei es persönlich oder telefonisch. Freundlichkeit, Aufgeschlossenheit und Verantwortungsbewusstsein sind das A und O.

Mit der heutigen Technik und der Anwalts- und Notarsoftware ist die Sachbearbeitung teilweise nur noch einen Mausklick entfernt und liegt in den verantwortungsvollen Händen der Fachangestellten. Es werden Schriftsätze verfasst und Urkunden erstellt. In der Ausbildung wird der Umgang mit den Formvorschriften, den Gesetzen und die Abläufe der gerichtlichen Verfahren, die Korrespondenz mit den Mandanten, den Gegnern, den Gerichten, den Behörden, den Banken sowie den Gerichtsvollziehern vermittelt. Im Notarbereich werden unter anderem Testamente, Immobilienkaufverträge und Eheverträge von den Fachangestellten vorbereitet und nach Beurkundung fachgerecht bearbeitet. Die Zwangsvollstreckung liegt ebenfalls in den Händen der ausgebildeten Fachkräfte. Es werden Gesetzestexte erörtert, Kommentare gewälzt und Argumente formuliert, um die gefasste Meinung sach- und fachgerecht zu vertreten. Es wird mit Rechtspflegern kommuniziert und argumentiert.

Der Beruf der oder des Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten ist vielfältig, spannend, umfangreich, mit viel Abwechslung. – Geeignet für Menschen mit Köpfchen, Herz und Verstand. Die Berufsaussichten sind gut. ReNos sind gefragte Kräfte, nicht nur bei Anwälten und Notaren. Meine Meinung: Es lohnt sich aber auch im Beruf zu bleiben. Nach der Ausbildung und mit zwei Jahren Berufserfahrung besteht die Möglichkeit, eine Fortbildung zum geprüften Rechtsfachwirt bzw. zum geprüften Notarfachwirt zu absolvieren. Diese Fortbildung dauert nochmals ca. anderthalb Jahre. Ich selbst habe die Fortbildung zur geprüften Rechtsfachwirtin gemacht und kann jedem, der daran Interesse hat, nur empfehlen, diese Fortbildung zu machen. Sie brachte mich sowohl fachlich als auch persönlich um einiges weiter.

Weitere und ausführliche Informationen erhalten Sie gern von uns bzw. der Schleswig-Holsteinischen Rechtsanwaltskammer sowie der Notarkammer oder auch im Internet vom Deutschen Anwaltsverein unter Job-fuer-kluge-koepfe.de.

Rebecca Seelig
gepr. Rechtsfachwirtin